Spricht man von „lebendigen Fossilien“, sind damit in der Regel Schildkröten gemeint. Die gepanzerten Reptilien lebten schon zur Zeit der Dinosaurier vor mehr als 220 Millionen Jahren. Vermutlich sind die Krokodile ihre nächsten, noch lebenden Verwandten.
Dass die Schildkröte das Fortbestehen ihrer Art bis in die heutige Zeit sichern konnte, verdankt sie vor allem ihrer Anpassungsfähigkeit. Sie kann sowohl in der extremen Trockenheit der Wüste, als auch in der feuchten Wärme der Tropen oder in den Subtropen leben. Die Schildkröte mag es sogar nass, wenn sie ihren Lebensraum in Brackwassergebieten, im Süß- oder Salzwasser von Seen, Tümpeln, Flüssen und in den Fluten der Meere wählt.
So unterschiedlich die Lebensräume der Schildkröten sind, so vielfältig ist auch ihr Äußeres.
Fast alle teilen jedoch eine Eigenheit: Den Panzer aus Knochenteilen der Wirbelsäule, der Rippen, des Schultergürtels und viel verknöcherter Haut. Ihr oberer Teil ist meist gewölbt, der untere Bereich ist flach und an den Seiten sind der Rücken- und der Bauchpanzer miteinander verwachsen.
Das Krafttier SCHILDKRÖTE und seine Bedeutung
LEBENSMUT / GEDULD
ZUFRIEDENHEIT
LANGSAMKEIT
URVERTRAUEN
LEBENSERFAHRUNG
WEISHEIT / LIEBE
LANGLEBIGKEIT
GELASSENHEIT
FRIEDEN / RUHE
SCHUTZ / SELBSTSCHUTZ
Harte Schale – weicher Kern
Diese harte Schale der Schildkröte schützt einen sehr weichen Kern. Trotzdem ist der gesamte Panzer, mit Ausnahme der Hornplatten sehr empfindlich.
Ganz besonders beachtlich ist das hohe Alter, das Schildkröten erreichen können. Die älteste bekannte Schildkröte hieß Adwaita, wurde vermutlich im Jahr 1750 geboren und starb mit 256 Jahren am 22. März 2006 im Zoo von Kalkutta.
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Es mag vielleicht am langsamen Rhythmus seines Lebens liegen, dass das Krafttier Schildkröte einen so langen Atem beweist.
Vielleicht ist es aber auch ihre Geduld, mit der die Schildkröte bodenständig kriechend, aber trotzdem voller Lebensmut und Zuversicht ihr Ziel schließlich doch erreicht, ohne sich beeilen zu müssen.
Krafttier Schildkröte – eng verbunden mit Mutter Erde
Nicht zuletzt ist es aber wohl ihr Urvertrauen, das die Schildkröte in der Mythologie eng mit der Mutter Erde verbindet.
Der Indianerstamm der Irokesen glaubt, dass das Krafttier Schildkröte die Erde aus dem Urozean zog.
Die Mongolen sind hingegen überzeugt, dass eine goldene Schildkröte den zentralen Weltenberg trägt.
Ähnlich ist die Ansicht der buddhistischen Kalmücken: Der Bodhisattva Manjushri verwandelte sich in eine große Schildkröte, die auf dem Rücken liegend, die Erde über der Wasseroberfläche hält.
Ein Brauch in China ist es, sich ein Bild vom Krafttier Schildkröte über das Bett zu hängen, weil das dem darunter Schlafenden ein langes und glückliches Leben sichert – das auszuprobieren lohnt sich vielleicht wirklich.
So unterschiedlich die Lebensräume der Schildkröten sind, so vielfältig ist auch ihr Äußeres.
Die Vielzahl der Arten
Wir können uns von der gefährlich aussehenden Geierschildkröte, über die saugschnappende Fransenschildkröte mit ihrem algenbewachsenen Panzer, bis hin zur exotisch schwarz-weiß gestreiften Schwarzknopf-Höckerschildkröte mit der charakteristischen, dornartigen Ausprägung der Vertebralschilde, überraschen lassen. Die Schildkröte zeigt sich in zirka 300 Arten und diversen Unterarten.
Mit Ausnahme der Polargebiete gibt es keinen Kontinent, auf dem sich nicht mindestens eine Art der Schildkröte eine Heimat fand.
In mediterranen Gebieten leben die Landschildkröten, während kleinere Arten der Wasserschildkröte in Südostasien und Nordamerika zuhause sind. Größere Flussschildkröten trifft man vor allem in Südamerika an. Einige Inselgruppen, wie die Galapagosinseln, beherbergen sogar Riesenschildkröten.
In Asien gibt es Weichschildkröten und in Australien leben Schlangenhalsschildkröten. Meeresschildkröten fühlen sich – wie ihr Name das bereits verrät – vor allem im Salzwasser der Ozeane wohl und die Wüstenschildkröten mögen es eher trocken und sandig.
Design & Head: Astrid Ryżek | Text: Sabine Bröckel
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Ich hatte gestern ein fürchterliches Erlebnis. Auf der Fahrt nach Hause, auf einer Landstrasse, sah ich eine mittelgrosse Schildkröte, die wohl aus dem Garten entwichen ist. Sie machte für mich einen lustigen Eindruck. Obschon ich in den Sekunden superschnell reagieren musste, stoppte ich mein Auto seitlich, stieg sofort aus und wollte unbedingt das Tier retten.
Was danach geschah, machte mich fassungslos, wütend und sehr traurig. Ein Lastwagen hinter mir sah das Tier, fuhr aber seitlich gleich weiter, mit dem Anhänger überfuhr er die Schildkröte. Alle darauffolgenden Autos fuhren über die Schildkröte. Ich war so schockiert, fuchtelte mit den Händen und konnte es nicht fassen. Ich rief die Polizei, damit sie das Tier holen sollen. Die waren sehr kooperativ und äusserst verständnisvoll.
Habe etwas den Glauben an gewisse Menschen aufgegeben. 30 Sekunden hätte der Lastwagen warten müssen! Bin immer noch sehr traurig und hoffe, das Tier konnte seinen Weg ins Licht finden.
Lieber Beat,
was für eine traurige Geschichte… und was für ein rücksichtsloses, gleichgültiges, überhebliches Verhalten. Menschen sind grausam, wenn sie nicht in der Liebe sind.
Ich kann mich sehr gut in Ihre Traurigkeit einfühlen, dies ginge mir nicht anders nach so einem Vorfall, deshalb schließe ich mich einfach mal an die heilenden Gedanken für diese Schildkröte an und stelle mir vor, wie sie uns Menschen vergibt, denn Tiere kennen keine Rache.
Herzliche Grüße
Liebe Astrid
Danke für Ihre Worte. Ich habe dann ein paar Stunden danach meditiert und was Schönes erhalten. Eine grosse Dankbarkeit ist von vielen Schildkröten gekommen. Sie zeigten mir einen anderen Planeten, wo sie leben und sind. Auch letzte Nacht in einem Traum sind einige Schildkröten nochmals gekommen und vermittelten mir Ruhe und Liebe zu diesem Thema. Der Seele von dieser Schildkröte geht es daher gut, so wie ich das fühlte und sah. Hat mich dann sehr beruhigt und gefreut.
Danke für Ihr Mitgefühl Astrid!
Alles Liebe
Beat
Das ist wunderschön, was Sie da schreiben, Beat. Das berührt mich sehr.
Vielen Dank fürs Teilen und herzliche Grüße in die Schweiz
Astrid